Ratgeber Metabolisches Syndrom
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Entstehung des metabolischen Syndroms kann unterschiedliche Ursachen haben. Faktoren können z. B. Übergewicht, Vererbung, Fettstoffwechselstörungen oder die Psyche sein, wobei Übergewicht in der Regel ein Hauptgrund ist. Vor allem das Bauchfett, das sog. intraabdominale Fett, erhöht die Gefahr für weitere Erkrankungen. Es umschließt die inneren Organe und kann so zu einer Verstopfung der Gefäße und einem gestörten Stoffwechsel führen. Im Rahmen einer Fettstoffwechselstörung spielen veränderte Blutfettwerte eine Rolle. Besonders gefährlich ist es, wenn sowohl die LDL-Cholesterin- als auch die Triglyzeridwerte erhöht sind, da es zu Gefäßverkalkungen kommen kann.
Entstehung des metabolischen Syndroms
Bislang sind sich medizinische Forscher nicht sicher, was beim metabolischen Syndrom Ursache und was Folge der krankhaften Prozesse ist. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass das Übergewicht die Hauptursache für das metabolische Syndrom ist. Insbesondere Fettgewebe am Bauch scheint nach heutigen Erkenntnissen das Risiko für weitere Symptome des metabolischen Syndroms zu erhöhen. Dieses Fettgewebe produziert entzündungsfördernde Substanzen, die Gefäße und Organe angreifen können.
Ernährung und Blutzuckerspiegel spielen eine Rolle beim metabolischen Syndrom
Durch eine ungesunde Ernährungsweise kann der Kohlenhydratstoffwechsel durcheinanderkommen und es kann zur Entstehung des metabolischen Syndroms kommen. Die Bauchspeicheldrüse, die mit ihrem Hormon Insulin den Blutzuckerspiegel reguliert, muss dann auf Hochtouren arbeiten. Insulin veranlasst die Zellen beim gesunden Menschen dazu, dass die für ihre Energieversorgung wichtige Glukose aufgenommen wird. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel nach der Mahlzeit wieder ab. Durch zu viel Insulin im Blut kann sich bei den Körperzellen jedoch ein Gewöhnungseffekt einstellen: Sie reagieren nicht mehr auf das Vorhandensein des Hormons im Blut. Die Folge: Glukoseintoleranz bzw. Diabetes mellitus Typ 2. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel schädigt auf Dauer die Gefäße.
Erbliche Faktoren bei der Entstehung des metabolischen Syndroms
Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Ursache für ein familiär gehäuft auftretendes Übergewicht nicht allein durch die Lebens- und Essgewohnheiten der Familienmitglieder zustande kommt. Inzwischen fanden Mediziner auch erbliche Faktoren, die die Entstehung von Übergewicht und einer Insulinresistenz begünstigen. Menschen, in deren Familie also bereits Typ-2-Diabetes oder Adipositas aufgetreten ist, sollten versuchen, diese Risikofaktoren für Herz- und Gefäßkrankheiten durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung zu minimieren, um einem metabolischen Syndrom vorzubeugen.
Fettstoffwechselstörungen als Ursache für die Entstehung des metabolischen Syndroms
Bei einer Fettstoffwechselstörung kommt es zu einer Veränderung der Blutfettwerte. Dementsprechend gibt es verschiedene Arten von Fettstoffwechselstörungen, je nachdem wie sich die Zusammensetzung der Blutfette (Lipide) verschoben hat. Eine Rolle spielen in diesem Zusammenhang das LDL- und HDL-Cholesterin sowie die Triglyzeride. Das LDL-Cholesterin gilt im Vergleich zum HDL-Cholesterin als gefährlicher, da es, vor allem in Verbindung mit erhöhten Triglyzeridwerten, zu Gefäßverkalkungen führen kann. Durch die Störungen im Fettstoffwechsel, kann der Körper überschüssiges Fett nicht mehr richtig abbauen. Es kann zu Übergewicht und in der Folge zum metabolischen Syndrom kommen. Zu unterscheiden sind folgende Formen von Fettstoffwechselstörungen:
- Hypercholesterinämie: Die LDL-Cholesterinwerte sind erhöht
- Hypertriglyzeridämie: Der Wert der Neutralfette ist erhöht
- Hyperlipidämie: Sowohl die LDL-Cholesterinwerte als auch die Triglyzeridwerte sind erhöht
- Dyslipoproteinämie: Verminderung des HDL-Cholesterins, erhöhte Triglyzeridwerte und kleine, dichte LDL-Cholesterin-Partikel
Psychische Faktoren bei der Entstehung des metabolischen Syndroms
Auch die Psyche kann Einfluss haben, wenn es um die Entstehung von Übergewicht und in der Folge um die Ausprägung eines metabolischen Syndroms geht. Menschen, die psychische Probleme oder Probleme aus der Vergangenheit nicht richtig bewältigt haben, kompensieren diese negativen Gefühle häufig mit einer gesteigerten Nahrungsaufnahme. In der Folge erhöht sich durch das entstehende Übergewicht das Risiko für die Entstehung eines metabolischen Syndroms.
Sabrina Tamoschus
Die Entstehung des metabolischen Syndroms kann unterschiedliche Ursachen haben. Faktoren können z. B. Übergewicht, Vererbung, Fettstoffwechselstörungen oder die Psyche sein, wobei Übergewicht in der Regel ein Hauptgrund ist. Vor allem das Bauchfett, das sog. intraabdominale Fett, erhöht die Gefahr für weitere Erkrankungen. Es umschließt die inneren Organe und kann so zu einer Verstopfung der Gefäße und einem gestörten Stoffwechsel führen. Im Rahmen einer Fettstoffwechselstörung spielen veränderte Blutfettwerte eine Rolle. Besonders gefährlich ist es, wenn sowohl die LDL-Cholesterin- als auch die Triglyzeridwerte erhöht sind, da es zu Gefäßverkalkungen kommen kann.
Das metabolische Syndrom setzt sich aus verschiedenen Symptomen zusammen. Zu diesen Symptomen gehören Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und ein erhöhter Blutzucker. Es gibt verschiedene Ansichten in Bezug darauf, welche Symptome für das Vorliegen des metabolischen Syndroms besonders relevant sind. Übergewicht spielt insofern eine große Rolle, als dass es in der Regel das einzige Symptom ist, welches nicht erst durch eine Untersuchung beim Arzt offensichtlich wird. Regelmäßige Untersuchungen sind daher wichtig, um das möglicherweise vorliegende metabolische Syndrom frühzeitig zu erkennen. Vom metabolischen Syndrom sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen.
Bei der Diagnose des metabolischen Syndroms gibt es unterschiedliche Kriterien und Vorgaben, die bei der Untersuchung berücksichtigt werden können. Im Hinblick auf mögliches Übergewicht des Patienten können Taillenumfang und Body-Mass-Index erste Hinweise liefern. Daraufhin sollte der Patient auf seine Triglyzerid- und HDL-Cholesterinwerte untersucht werden. Auch eine Blutdruckmessung kann Bestandteil der Diagnose des metabolischen Syndroms sein. Dabei weist ein zu hoher Blutdruck auf eine mögliche Erkrankung hin. Liegt der Nüchternblutzucker des Patienten über 5,6 mmol/l (100mg/dl), besteht ebenfalls der Verdacht auf das metabolische Syndrom. Ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch kann dem Arzt Rückschlüsse auf eine mögliche Veranlagung geben.